. .
Presseberichte

Wieslocher Woche 16.11.2017

Frauenforum lud ein und viele Besucher kamen zum Vortrag

Blick in die Ewigkeit

(dob). Alles ist endlich! Auch wir! Irgendwann werden wir im All-Eins-Sein verschmelzen! Aber wo ist das? Wohin gehen wir? Wissen Menschen, die eine sogenannte Nahtoderfahrung hatten, darauf eine Antwort? Waren sie sozusagen in der Vorkammer des Todes und können uns beschreiben, wie es dort ist?

Das Frauenforum Wiesloch e. V. hat schon viele heiße Eisen angefasst. In der letzten Woche stand dieses Thema im Zentrum des Gespräches. Karin Becker aus dem Vorstand des Frauenforums begrüßte an einem ganz besonderen Vortragsnachmittag im Kulturhaus Sabine Mehne. Sabine Mehne erlebte 1995 während einer ärztlichen Ultraschalluntersuchung im Verlauf ihrer schweren Krankheit eine Nahtoderfahrung, die sie völlig veränderte, ihr die Angst vor dem Sterben und dem Tod nahm und ihr eine unglaubliche Lebensfreude bescherte.

Nachdem immer häufiger Menschen von ihren Nahtoderfahrungen berichteten, erforscht weltweit die Wissenschaft dieses Phänomen. Handelt es sich um Halluzinationen? Außergewöhnliche Bewusstseinszustände? Depersonalisationen? Die Wissenschaftler sind sich nicht einig, ob es sich bei den Nahtoderfahrungen um ein Produkt des Gehirns handelt, oder um ein Bewusstsein, das unabhängig vom Gehirn existiert und somit auch nach einem Gehirntod weiterlebt.

Als Sabine Mehne ihre Erfahrung beschreibt legt sich eine Tiefe, eine Stille über den Raum. Sie beschreibt, wie sie sich „mit Windeseile“ nach oben aus dem Kopf bewegt und „im Universum“ ankommt. Wie sie von oben hinunter auf ihren Körper schaut und sich so viel reicher und leichter und dabei in vollem Bewusstsein fühlt. Sie nimmt sich selbst wahr in einer gigantischen Weite und einem Moment absoluter Freiheit und empfindet sich als eingebettet in eine überirdische Liebe. Von einem strahlenden Licht angezogen und geholt, löst sie sich darin auf. Sie sieht ihren Lebensfilm. Alle Momente, alle Situationen, alle Gefühle nimmt sie intensiv zur gleichen Zeit wahr. Zeit und Raum sind aufgehoben. Die Verletzungen, die sie anderen zugefügt hat sind da, und ein großes Verstehen für die Menschen ihres Lebens. Sie hört sphärische Klänge und fühlt sich beglückt und erfüllt. Ganz plötzlich erkennt sie den Raum wieder, das Bett und wusch ist sie wieder in ihrem Körper. Er fühlt sich an wie eine zu eng geratene Haut, wie ein eingelaufener Wollpullover und ihr Körper mit all seinen Schmerzen ist wieder da.

„Was ich erlebt habe, hat etwas mit mir gemacht“, schließt Sabine Mehne ihren Bericht über das Mysterium ihrer Erfahrung ab. „Ich bin nicht mehr das liebe Mädchen. Eine Kraft trug und trägt mich und hat mich sehr sehr mutig gemacht. Ich habe aufgehört mich zu verleugnen, mich zu verbiegen. Heute mute ich mich den anderen zu. Heute bin ich in der Liebe und wertschätzend in der Kommunikation“. Durch ihre Reise in das zeit- und raumlose Überall hat sich ihre Einstellung zur Kirche verändert. „Ich bin enttäuscht! Ich habe dort nicht das Herz gefunden. Sie machen sich nicht die Mühe, all diese Dinge den Menschen zu erklären“. Sie findet, wir alle sollten nicht über Weltbilder streiten. Wir sollten unseren Kopf ins Herz bringen und lernen über den Tellerrand zu schauen. „Alles ist eins“, ist Sabine Mehne sich sicher.

In ihren Schlussworten erwähnte Karin Becker den Biophysiker Prof. Dr. Markolf Niemz von der Universität Heidelberg, der schon vor zehn Jahren über die „Licht“- Geschwindigkeit der Seele referierte und sie schloss den Nachmittag mit einem Zitat aus der Bibel: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“

Auf ungeahnten Zuspruch stieß der Vortrag bei Frauen und auch bei Männern V.l.Karin Becker, Dr. Lilo Krieg-Sieber, Referentin Sabine Mehne und Ursula Trost vom Frauenforum Wiesloch
Auf ungeahnten Zuspruch stieß der Vortrag bei Frauen und auch bei Männern; Foto: khpV.l.Karin Becker, Dr. Lilo Krieg-Sieber, Referentin Sabine Mehne und Ursula Trost vom Frauenforum Wiesloch; Foto: khp/td>